Wie wir bereits erfahren haben, lässt sich das im CP 9 aus Eisen und Sauerstoff entstandene Eisenoxid wieder zu Eisen und Sauerstoff zerlegen:
Um das in einer eindrücklichen exothermen Reaktion entstandene Eisenoxid wieder zu Eisen und Sauerstoff zu zerlegen, ist allerdings sehr viel Energie nötig. Das geschieht zum Beispiel praktisch bei der Gewinnung von Eisen aus Eisenschrott (oberflächlich zu Eisenoxid oxidiert) mithilfe von elektrischem Strom. Eine solche Umkehrreaktion zeigt folglich – energetisch betrachtet – den Verlauf einer endothermen Reaktion (vgl. folgendes Energiediagramm):
Energiediagramm für die Analyse von Eisenoxid: Es muss stetig (Aktivierungs-)Energie mit dem Bunsenbrenner zugeführt werden, damit alle Stoffanteile reagieren. Ein Teil der Energie ist danach in den neuen Stoffen selbst [thermos (gr.): Wärme; endo (gr.): hinein; wörtlich: Wärme geht (in die Stoffe) hinein]. Ein kleiner Teil der Energie wird als Wärme abgegeben (zu gering, um ein Aufglühen beobachten zu können).
Diese Umkehrbarkeit des Reaktionsverlaufs ist auch bei anderen Reaktionen zu beobachten. D. h., chemische Reaktionen sind grundsätzlich umkehrbar. Allerdings ist es für chemische Reaktionen, bei welchen sehr viele Stoffe beteiligt sind, sehr schwierig bis unmöglich den Verlauf der Reaktion umzukehren. So kann man das komplexe Stoffgemisch Holz zwar problemlos verbrennen (Reaktion mit Sauerstoff), aus den Produkten (im Wesentlichen Kohlenstoffdioxid und Wasser und Asche) lässt sich jedoch kein Holz mehr erzeugen. Das schaffen nur Pflanzenzellen – auf anderem Weg – über mehrere hunderte einzelne Reaktionen. Es gibt jedoch auch chemische Reaktionen, bei welchen nur 3 Stoffe insgesamt beteiligt sind und die Hin- und Rückreaktion mit sehr wenig Energieaufwand möglich ist. Eine solche Reaktion wirst du in diesem CP durchführen.
Nimm nun die CP-Anleitung zur Hand, studiere die Einleitung und starte anschliessend mit dem Versuch.
Anleitung CP 10 (Kupfersulfat-Versuch)
GHS-Symbole (Formular) (Merkblatt, auszufüllen und ins Journal einzukleben)
GHS-Symbole (Hilfsmittel zum Ausfüllen)
Sämtliche Aufgaben müssen bearbeitet werden (Aufgabe 4 wohl als Hausaufgabe).
Zu jeder Chemikalie müssen die Gefahren und Sicherheitsbestimmungen in einem sogenannten Sicherheitsdatenblatt festgehalten sein, so auch zum Stoff 'Kupfer(II)-sulfat-Pentahydrat'.
Hinweis: Die Codes (H- und P-Sätze) hast du schon auf der Etikette der Dose mit dem Kupfersulfat gesehen. Deren Bedeutung ist im Sicherheitsdatenblatt zum Stoff 'Kupfer(II)-sulfat-Pentahydrat' nachzulesen.
Die Informationen finden sich im bereits oben verlinkten Sicherheitsdatenblatt auf der Seite 1.
(Gehe nun zurück zum Versuch.)
Ergänze die Lücken im separat abgegebenen Blatt 'GHS-Piktogramme'. Beachte die folgenden Vorgaben.
Die Informationen finden sich im bereits oben verlinkten Dokument.
(Gehe nun zurück zum Versuch.)
Berechne die Wassermenge, die 1 Gramm blaues Kupfersulfat enthält:
(Die folgenden Daten stammen von einer Schülergruppe.)
Aus 0.50 g blauem Kupfersulfat entsteht 0.32 g weisses Kupfersulfat. Damit beträgt der Massenverlust 0.18 g, was der Masse an entwichenem Wasserdampf entspricht.
1 g blaues Kupfersulfat enthält also 2 · 0.18 g = 0.36 g Wasser.
Prozentualer Anteil von Wasser in blauem Kupfersulfat: (0.36 g / 1 g) · 100 % = 36 % Wasser.
Ein Wassergehalt von über 36 % weisst auf ungenaues Arbeiten hin (Fehlbedienung der Waage, Pulver verschüttet oder zu stark erhitzt, sodass sich das Kupfersulfat chemisch zersetzt hat). Kupfersulfat kann nicht mehr Wasser enthalten, es enthält 36 % durch Anziehungskräfte im Kristallgitter gebundenes Wasser.
Endotherme Reaktion (Erhitzem von blauem Kupfersulfat)
Für die Bildung von weissem Kupfersulfat aus blauem Kupfersulfat muss dauernd Energie zugeführt werden (= endotherme Reaktion). Auch kann keine Energieabgabe wie Aufglühen oder Ähnliches beobachtet werden.
Exotherme Reaktion (Wasserzugabe zu weissem Kupfersulfat)
Die Rückreaktion von weissem Kupfersulfat (22 °C) zu blauem Kupfersulfat (30 °C) – nach der Zugabe von 3 Tropfen Wasser – ist mit einer messbaren Wärmeabgabe verbunden (= exotherme Reaktion).