Lernhilfen 'Aminosäuren / Proteine (GL Biochemie)'

3-D-Struktur der 20 AS: Animation (SWISSEDUC)

Auf dieser Website (swisseduc) kann die 3-D-Struktur der 20 proteinogenen Aminosäuren durch Drehung mit der Maus bzw. mit dem Finger von verschiedenen Seiten betrachtet werden. Zudem sind noch einige Eigenschaften (z. B. Häufigkeit, Seitengruppe, 3-Buchstaben- und 1-Buchstaben-Code) aufgeführt.

Chiralität: Video (CHEMGAPEDIA) empfohlen

Hände sind wie Aminosäuren chiral und damit nicht deckungsgleich. Enantiomere ähneln einander wie Bild und Spiegelbild, haben identische chemische und physikalische Eigenschaften, unterscheiden sich jedoch in ihrer optischen Aktivität aufgrund der unterschiedlichen räumlichen Struktur.

Die zwei Enantiomere der Aminosäure Alanin: Bei beiden Molekülen sind am zentralen C-Atome die gleichen Atomgruppen gebunden; diese sind jedoch räumlich anders angeordnet. Die beiden Moleküle verhalten sich zueinander wie Bild und Spiegelbild.

In einem Video (59 sec, ChemgaPedia) wird das Konzept dieser Form der Stereoisomerie (Enantiomerie) am Beispiel der Aminosäure Alanin (D- vs. L-Alanin; vgl. Skript S. 8, Abb. 5.3) erklärt.

Essentielle Aminosäuren muss der Mensch zwingend mit der Nahrung (Proteine) aufnehmen. Auf dieser Webseite (swisseduc) werden alle essenziellen und nicht-essenziellen AS sowie deren physiologische Bedeutung aufgelistet. Natürlich wird auch erklärt, was der Begriff nicht-essentiell bedeutet.

Aminosäuren und Proteine: Zusammenfassung (BAUERSACHS)

Diese Webseite (Guido Bauersachs) behandelt den gleichen Stoff wie im Unterricht und eignet sich damit dafür, um etwas nachzuschlagen, was man im Skript nicht verstanden hat.

Aminosäuren und Proteine: Tutorial (CHEMGAPEDIA)

Dieses Tutorial (ChemgaPedia) ist geeignet als Repetition vor der Matura oder im Hinblick auf das Studium.

Animation (OCTAN) empfohlen

Im Skript (S. 13, Abb. 3.10) findet sich das wichtigste Sekundärstrukturelement von Proteinen, die α-Helix. Die folgende Molekülanimation zeigt einen Ausschnitt (Tertiärstruktur) aus dem Hämoglobin-Molekül, mit welcher mehrere α-Helices und Disulfidbrücken sichtbar gemacht werden können. Disulfidbrücken (vgl. Skript S. 15) zwischen Seitengruppen weit entfernter Aminosäuren bestimmen die weitere Faltung einer Polypeptidkette zu einer funktionellen Einheit (= Tertiärstruktur, üblicherweise das ganze Protein). Das folgende Molekül kann mit der Maus bzw. mit dem Finger gedreht und somit von verschiedenen Seiten betrachtet werden:

  1. Drehe das Molekül so, dass du alle 6 Disulfidbindungen sehen kannst. Diese werden durch je 2 gelbe S-Atome gebildet, wobei jedes S-Atom das Ende der Seitengruppe der Aminosäure Cystein darstellt (kurz den Mauspfeil auf ein gelbes Atom halten, bis die Angabe "CYS" erscheint).
  2. Um die spiralförmigen Helices zu erkennen, setzt du den Haken bei "☑︎ Cartoon ein/aus" (vgl. Screenshot unten). Drehe das Molekül, um die Anzahl der Helices zu zählen.
  3. Wenn du nun den Haken bei "☐ Seitenketten ein/aus" entfernst, solltest du 6 α-Helices erkennen. Es fällt dabei auf, dass die Disulfidbrücken nicht mehr zu sehen sind, was durch den Fakt zu erklären ist, dass diese über die (nicht mehr dargestellten) AS-Seitenketten gebildet werden.
  4. Visualisiere nun, dass die Helix-Form durch H-Brücken ermöglicht wird, indem du den Haken bei "︎☑︎ Wasserstoffbrücken ein/aus" setzt. Zoome in das Molekül hinein, um die H-Brücken zwischen den N–H- und den C=O-Gruppen besser zu sehen
  5. Wenn du nun den Haken bei "︎☐ Cartoon ein/aus" entfernst, siehst du die Position der H-Brücken noch besser.

Benutzeroberfläche für die interaktive Animation zur Darstellung von α-Helices, H-Brücken und Disulfidbrücken in 3-D bei einer Untereinheit des Proteins Hämoglobin (OCTAN)

Interaktive Animation (Octan) für eine Untereinheit des Hämoglobinmoleküls.

Während in der oben verlinkten Animation die H-Atome nicht dargestellt werden, kannst du in dieser Animation (swisseduc) genau sehen, dass die Wasserstoffbrücken zwischen den weissen H-Atomen der N–H-Gruppen und den roten O-Atomen der C=O-Gruppen ausgebildet werden:

  1. Drücke auf "Nur die Hauptkette darstellen", um die Seitengruppen auszublenden.
α-Helix: Video (VSN) empfohlen

Schaue das folgende Video (1:34 min, ohne Ton, VSN-Shop) zum Aufbau einer α-Helix (unter spezieller Berücksichtigung der H-Brücken) im Fullscreen-Modus:

Grundstruktur einer α-Helix (Quelle: VSN-Shop).

Animation (OCTAN)

Im Skript (S. 13, Abb. 3.11a) findet sich ein weiteres Sekundärstrukturelement von Proteinen, das β-Faltblatt. Die folgende Molekülanimation zeigt einen Ausschnitt (Tertiärstruktur) aus dem Hämoglobin-Molekül, mit welcher ein β-Faltblatt und die dafür verantwortlichen H-Brücken sichtbar gemacht werden können.

  1. Setze unter "Struktur" die Haken gemäss dem Screenshot unten.
  2. Damit du Sekundärstrukturelemente Faltblatt und Helix sofort voneinander unterscheiden kannst, wird unter "Farben" der Haken bei "Struktur" gesetzt (vgl. ganz unten rechts im Screenshot).
  3. Zoome nun ins gelbe Faltblatt hinein, damit du die H-Brücken besser sehen kannst.
  4. Zwischen welchen (relativen) Aminosäurenpositionen werden bei einem Faltblatt – im Unterschied zu einer Helix – Wasserstoffbrücken ausgebildet?
  5. Die Antwort zur obigen Frage entspricht der Lösung zur Aufg. 1 im Skript S. 18.

Benutzeroberfläche für die interaktive Animation zur Darstellung von einem β-Faltblatt und die dafür verantwortlichen H-Brücken bei einer Untereinheit des Proteins Hämoglobin (Octan)

Interaktive Animation (Octan) für eine Untereinheit des Hämoglobinmoleküls.

Primärstruktur (MAU) empfohlen

Im Skript (S. 11, Abb. 7.2) ist ein Ausschnitt aus der Primärstruktur von Hämoglobin abgebildet. Nachfolgend ist die gesamte Primärstruktur von Hämoglobin, also die Abfolge der einzelnen Aminosäuren in der Polypeptidkette, dargestellt:

Primärstruktur (Aminosäurenfolge) des Proteins Hämoglobin

Primärstuktur von Hämoglobin: Bei den ersten 10 Aminosäuren mit dem 1-Buchstaben-Code "VLSPADKTNV" handelt es sich um die Abfolge von Valin (V), Leucin (L), Serin (S), Prolin (P), Alanin (A), Asparaginsäure (D), Lysin (K), Threonin (T), Asparagin (N) und nochmals Valin (V).

Speziell am Hämoglobin ist, dass das Protein nicht aus einer, sondern aus gleich 4 Polypeptidketten besteht (2 Ketten à je 141 AS, 2 Ketten aus 146 AS). Das ganze Protein besteht also aus 574 AS (Aminosäuren).

(SWISSEDUC) empfohlen

Im Skript (S. 11, Abb. 7.2) ist ein Abschnitt der Primärstruktur von Hämoglobin dargestellt, welche eine α-Helix – ein Sekundärstrukturelement – aufbaut. Diese Webseite (swisseduc) zeigt konkret, dass mehr als 2/3 der AS im Protein Hämoglobin α-Helices bildet. Weitere Sekundärstrukturelemente sind β-Faltblatt und β-Schleife (Turn). Ungeordnete Bereiche bezeichnete man als Random Coil.

Bei Bedarf können mit der bereits weiter oben eingeführten Animation nochmals das 1 Faltblatt und die 6 Helices bei einer Untereinheit des Hämoglobins sichtbar gemacht werden:

Benutzeroberfläche für die interaktive Animation zur Darstellung von einem β-Faltblatt und die dafür verantwortlichen H-Brücken bei einer Untereinheit des Proteins Hämoglobin (Octan)

Interaktive Animation (Octan) zur Darstellung der Sekundärstrukturelemente α-Helix und β-Faltblatt bei einer Untereinheit des Hämoglobinmoleküls.

Animation (SWISSEDUC) empfohlen

Im Skript (S. 11, Abb. 7.2) ist ein Ausschnitt des Hämoglobin-Proteins abgebildet, welches eine Tertiärstruktur darstellt. Bei den meisten Proteinen gibt es keine Quartärstruktur, sondern die Tertiärstruktur entspricht dem ganzen Protein, welches nur in dieser spezifischen 3-D-Form – also die ganze AS-Kette richtig gefaltet – eine gewisse Funktion ausüben kann.

Hämoglobin ist ein Spezialfall: Es gibt insgesamt 4 Untereinheiten (Tertiärstrukturen) bzw. Polypeptidketten, wobei je 2 identisch aufgebaut sind. Jede Untereinheit kann Sauerstoff binden und ist damit funktionell. Diese vier funktionellen Untereinheiten (Tertiärstrukturen) haben sich jedoch zu einer grösseren Struktur, dem ganzen Hämoglobin-Molekül (= Quartärstruktur) vereinigt. In der folgenden Molekülanimation kannst du das nachvollziehen:

  1. Klicke dich durch die einzelnen Darstellungsoptionen (vgl. oberer Teil des Screenshots).
  2. Beachte, dass jede Untereinheit eine sauerstoffbindende Nicht-Proteinkomponente trägt, das Häm (im Kalottenmodell dargestellt).

Benutzeroberfläche für die interaktive Animation zur Darstellung der vier Untereinheiten (Tertiärstrukturen), welche zusammen die Quartärstruktur, also das ganze Protein Hämoglobin bilden (swisseduc)

Interaktive Animation (swisseduc) zur Darstellung der vier Untereinheiten (Tertiärstrukturen) des Hämoglobins, welche zusammen die Quartärstruktur, also das ganze Protein Hämoglobin bilden.

Falls du das Hämoglobinmolekül noch selbst in weiteren Darstellungsarten betrachten willst, kannst du mit dieser Animation (Octan) etwas herumpröbeln.

Animation (RCSC) empfohlen

Dies ist die Anleitung für die Aufg. 4 im Skript S. 18. Betrachte das ganze Hämoglobinmolekül in unterschiedlichen Darstellungsformen mithilfe der folgenden Molekülanimation (neu ist die farbliche Kennzeichnung der Aminosäuren). Verzichte hier für einmal grundsätzlich auf ein Drehen und Hinein-/Herauszoomen:

  1. Zu Beginn sind in der Cartoon-Darstellung die Sekundärstrukturelemente (v. a. α-Helices) hervorgehoben.
  2. Hervorhebung der 4 Tertiärstrukturen, welche die Quartärstruktur aufbauen: Unter "Select Options": Style = Cartoon, Color = By Chain.
  3. Sichtbarmachen der Aminosäuren: Color = By Amino Acid.
  4. Sichtbarmachen der Riesenkette aus AS (genau genommen sind es 4 Polypeptidketten): Style = Backbone.
  5. Sichtbarmachen aller Atome in den üblichen Farben (Kalottenmodell): Rechtsklick und dann "Stil → Schema → Kalotten" (vgl. Screenshot unten).
  6. Sichtbarmachen der Atombindungen: (Kugel-Stäbchen-Modell): Style = Ball and Stick.
  7. Darstellung der O2-bindenden Hämgruppen: Style = Ligands.

Benutzeroberfläche für die interaktive Animation zur Visualisierung des Proteins Hämoglobin in unterschiedlichen Darstellungsformen (rcsb).

Interaktive Animation (rcsb) zur Visualisierung der unterschiedlichen Darstellungsformen des Proteins Hämoglobin.

ch-mau