Fireballs mit Feurzeugbenzin
Das folgende Video (3:32 min, YouTube) zeigt, wie man einen "Fireball" aus Baumwolle und Feuerzeugbenzin herstellt, den man kurze Zeit in den Händen halten bzw. von Hand zu Hand jonglieren kann. Nicht nachmachen.
Erklärung
Feuerzeugbenzin besteht aus kurzen Alkanmolekülen. Dadurch hat es nicht nur einen tiefen Flammpunkt, sondern es verdampft auch ausgeprägt schnell. Dadurch befindet sich rund um den Stoffball bzw. über der Handfläche eine ausreichend dicke Schicht reinen Benzindampfs, die aufgrund des Sauerstoffmangels nicht brennt und den Stoffball bzw. die Haut vor der Flamme darüber schützt. Erst in grösserem Abstand verringert sich die Benzinkonzentration und ist genügend Sauerstoff da, sodass ein brennbares Gemisch vorliegt. Die dabei freigesetzte Wärme kann jedoch die Temperatur des noch vorhandenen flüssigen Feuerzeugbenzins nicht über den tiefen Siedepunkt erhöhen, da alle Energie in den Phasenübergang flüssig zu gasförmig geht.
"Brennende Finger" mit alkoholischem Desinfektionsmittel
Das folgende Video (1:07 min, YouTube) zeigt, wie man brennende Finger bzw. Hände mithilfe von alkoholhaltigem Desinfektionsmittel erzeugt, ohne sich die Finger zu verbrennen. Nicht nachmachen.
Erklärung
Alkoholhaltige Desinfektionsmittel, wie sie im Rahmen der COVID-19-Pandemie zum Einsatz kamen, enthalten Ethanol (CH3–CH2–OH) oder Isopropanol (CH3–CH(OH)–CH3) als wirksame Komponente. Aufgrund der mässigen zwischenmolekularen Kräfte haben die Stoffe einen geringen Flammpunkt und lassen sich mit einem Feuerzeug entzünden. Die Finger kriegen dabei nicht zu viel Wärme ab, da einerseits eine dünne Schicht Alkoholdampf die Finger schützt, andererseits die Wärme des erst weiter aussen vorhandenen, brennenden Alkohol-Luft-Gemischs die Temperatur der Flüssigkeit auf der Haut ja nicht über die eher tiefe Siedetemperatur des Alkohols bringen kann. Das in einem Desinfektionsmittel ebenfalls enthaltene Wasser hat einen höheren Siedepunkt als die zwei Alkohole. Vor allem hat Wasser eine hohe Wärmekapazität und kann somit die bei der Verbrennung freigesetzte Wärme aufnehmen. Das nicht brennbare Wasser bleibt somit als Film auf der Haut zurück und schützt diese vor Verbrennung.