Selbststudium 'Orbitalmodell'  Quantenchemie

  1. Betrachte die folgenden zwei Fotos von Polarlichtern (Nordlichtern) in vergrösserter Ansicht:

    Polarlicht in Bodennähe (Tromsø, Norwegen): Durch den Sonnenwind angeregte O-Atome in 100 km Höhe geben Grünlicht ab; angeregte O-Atome in 200 km Höhe geben Rotlicht ab. Polarlichter treten hauptsächlich in den Polarregionen auf, wo die Feldlinien des Magnetfeldes die Atmosphäre durchdringen und die geladenen Teilchen des Sonnenwinds vom Erdmagnetfeld abgelenkt werden.

    Polarlicht in Bodennähe (Tromsø, Norwegen): Durch den Sonnenwind angeregte O-Atome in 100 km Höhe geben Grünlicht ab; angeregte O-Atome in 200 km Höhe geben Rotlicht ab. Polarlichter treten hauptsächlich in den Polarregionen auf, wo die Feldlinien des Magnetfeldes die Atmosphäre durchdringen und die geladenen Teilchen des Sonnenwinds vom Erdmagnetfeld abgelenkt werden. (Bildquelle: Wikipedia).

    Polarlicht über dem Nordpol, vom Weltall aus gesehen: Hier wird zusätzlich die Anregung von N-Atomen, welche blau-violettes Licht emittieren, ersichtlich. Für diese Anregung wird sehr viel mehr Energie benötigt, weshalb die Farbe blau-violett seltener zu beobachten ist.

    Polarlicht über dem Nordpol, vom Weltall aus gesehen: Hier wird zusätzlich die Anregung von N-Atomen, welche blau-violettes Licht emittieren, ersichtlich. Für diese Anregung wird sehr viel mehr Energie benötigt, weshalb die Farbe blau-violett seltener zu beobachten ist. (Bildquelle: Wikipedia).

  2. Das folgende Video zeigt, dass es sich um ein dynamisches Geschehen handelt:

    Wie das Video zeigt, ist das Polarlicht unterschiedlich in Bezug auf Farbe, Intensität und Ort. Dieses Geschehen kann mit dem Sonnenwind erklärt werden. Darunter versteht man einen "Strom" von geladenen Teilchen (v.a. Elektronen, Protonen), welche von der Sonne emittiert werden und auf Luftteilchen (O2- und N2-Moleküle) treffen und diese anregen. Dabei wandern – nach dem Bohrschen Atommodell – Elektronen eine Schale oder mehrere Schalen nach aussen, kehren danach aber wieder auf die ursprüngliche Schale zurück, wobei elektromagnetische Strahlung (hier sichtbares Licht) bestimmter Wellenlänge emittiert wird. Bildquelle: Wikipedia (gekürzt).

  3. Fasse auf der Rückseite der Seite 51 in Stichworten zusammen, wie die Farbe Grün, Rot, und Blau-violett beim Polarlicht mit dem Bohrschen Atommodell zu erklären ist.
  4. Studiere die Seite 51:
    1. Identifiziere und kennzeichne anschliessend die vier in der Abb. B3 b ersichtlichen Spektrallinien von Wasserstoff in der Abb. B5 und erkläre mithilfe der Abb. B6, was auf der Ebene der Elektronen passiert.
    2. Welche Strahlung (Wellenlänge) gibt ein Elektron ab, welches vom angeregten Zustand (n=2 = 2. Schale) in den Grundzustand zurückfällt (n=1 = 1. Schale)?
  5. Vergleiche deine Antworten zu (i) und (ii) mit der Musterlösung.
  1. Schau das Video "Stehende Wellen bei einem Gummiband und einer Trommelmembran" (3:15 min).
  2. Studiere die Seite 54: Welche zwei Klangfiguren einer Trommelmembran in Abb. B2 entsprechen den zwei stehenden Wellen in Abb. 3?
  3. Vergleiche deine Antwort mit der Musterlösung.
  4. Studiere die Seite 55. Notiere die Antworten zu den folgenden Fragen direkt bei den entsprechenden Abbildungen oder hebe die Antwort direkt im Text hervor:
    1. Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Anzahl Knoten und der Energie einer (eindimensionalen) stehenden Welle?
    2. Welche Bedeutung hat das Quadrat der Wellenfunktion eines Elektrons?
    3. Welche Bedeutung haben die Nullpunkte bei einer quadrierten Wellenfunktion?
    4. Was sagt die Heisenbergsche Unschärferelation aus?
  1. Schau das Video "Orbitalmodell" (4:19 min, "Quantenzahlen und Orbitaltypen").
  2. Studiere die Seite 57: Die Darlegungen zu den Quantenzahlen klingen viel komplizierter als sie sind (die Abkürzungen und Werte sind unwichtig): Für was steht die Hauptquantenzahl n (von "n" hast du doch auf der S. 51 gelesen), die Nebenquantenzahl l und die Magnetquantenzahl m?
  3. Vergleiche deine Antwort mit der Musterlösung. Notiere die Antwort direkt in die Abb. B7.
  4. Studiere nun die Seite 58 (da findest du Abbildungen der wichtigsten Orbitalformen bzw. Orbitaltypen):

    Wie viele Bereiche gibt es im 3s-Orbital, wo die Aufenthaltswahrscheinlichkeit für ein Elektron null beträgt. Wo genau sind dies Zonen in Abb. B8 b erkennbar?

  5. Vergleiche deine Antwort mit der Musterlösung. Notiere die Antwort direkt in die Abb. B8 b.
  1. Schau dieses Video (4:50 min) zum Zusammenhang zwischen stehenden Wellen bei einer schwingenden Membran und Orbitalen. Beantworte dann folgende Fragen:
    1. Wie muss man Elektronen im neuen quantenphysikalischen Modell interpretieren? Was sind Orbitale?
    2. Betrachte nochmals die Klangfiguren einer Trommelmembran auf der S. 54 (Abb. B2): Welche Orbitale sind den einzelnen Klangfiguren zuzuordnen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Beobachtungen an einer Trommelmembran und den Elektronen in der Atomhülle?
  2. Vergleiche deine Antworten zu (i) und (ii) mit der Musterlösung.
  1. Studiere die Seite 59, wo die "Besetzung" der einzelnen Orbitale mit Elektronen beschrieben wird:
    1. Gehe die Abb. B10 Atomsorte um Atomsorte durch, damit du die Regeln der "Besetzung" erkennst.
    2. Zeige an einem geeigneten Beispiel (Kästchen) in Abb. B10 auf, wo das Pauli-Prinzip und die Hundsche Regel zur Anwendung kommt. Halt dazu in Stichworten fest, was diese 2 Regeln beschreiben.
    3. Wie lautet die Kurzschreibweise für Schwefel? Die Lösung folgt später (S. 61).
  1. Studiere die Seite 60:
    1. Die formalen Darlegungen mit den Quantenzahlen sind wenig hilfreich: Du musst hier nur wissen, wie man aus dem PSE ableiten kann, wann welche Orbitale besetzt werden: Studiere dazu das PSE auf S. 61a.
    2. Studiere dieses Video (16:43 min, mau), damit du erkennst, wie die Besetzung der Orbitale erfolgt.
  2. Studiere die Seite 61.
  3. Löse die Aufgaben A1–A4 mithilfe eines einfachen PSE und des PSE auf der Seite 61a (d. h. ohne das PSE der Formelsammlung zu benutzen – letztere steht dir an der Prüfung auch nicht zur Verfügung).
  4. Vergleiche deine Antworten mit dem PSE in deiner Formelsammlung "Formeln, Tabellen, Begriffe" bzw. mit der Musterlösung.
  5. Und hier siehst du noch, warum man immer auf die Mütter hören sollte.
  1. Die (mathematische!) Theorie hinter dem Orbitalmodell ist kompliziert. Wir müssen jedoch bloss deren praktischen Ableitungen verwenden können, d. h., in welcher Reihenfolge die verschiedenen Orbitale von Atomsorte zu Atomsorte im PSE "besetzt" werden.
    1. Fakultativ: Schau zur Wiederholung des Stoffs das folgende Video (10:19 min, LearningLevelUp).

  2. Mit dem Orbitalmodell kann man letztlich Folgendes erklären:
    1. die Linienspektren beim Wasserstoff und anderen Elementen (das einfache Schalenmodell würde nicht die Vielfalt an Spektrallinien erklären); Polarlichter; die Farbigkeit von Stoffen;
    2. delokalisierte Elektronen in Molekülen wie den aromatischen Kohlenwasserstoffen; wie die Doppelbindung bei Alkenen wirklich zu verstehen ist;
    3. die Geometrie von Molekülen (wo das Kugel-Wolken-Modell versagt);
    4. die effektive Anzahl Atombindungen zwischen zwei Atomen; ob radikalische Moleküle vorliegen bzw. ob sich Moleküle wie Li2 überhaupt bilden können (wo das Kugel-Wolken-Modell und die Oktettregel versagen).

    Der Punkt (iv) wird in diesem Modul geklärt.

  1. Nimm die Seite 61a zur Hand und studiere die Abb. B1 und die zugehörige Legende zur Bindungslänge und Bindungsenergie im H2-Molekül.
  2. In diesem Video (4:15 min, mau) wird die ganze Abbildung erklärt. Halte – dort wo notwendig – Erklärungen aus dem Video fest.
  1. Elektronen in Atomen können wir uns als dreidimensionale stehende Wellen vorstellen:
    1. Was passiert nun, wenn 2 H-Atome sich zum einem H2-Molekül verbinden, d. h. also, wenn zwei stehende Wellen aufeinandertreffen?
    2. Schau zu diesem Zweck dieses kurze Video (1:57 min, "Experimente mit einer Stahlfeder") zur Wellenlehre an.
  2. Schau nun dieses Video (8:45 min, mau) zur Erklärung der Theorie auf der Seite 62.
  3. Studiere nun die Seiten 62–63 (oben) und halte Erkenntnisse aus dem Video an passender Stelle fest.
  1. Nimm die Seite 63 und die Seite 64 zur Hand und beschrifte mithilfe dieses Videos (16:34 min, mau) die entsprechenden Abbildungen zu den Molekülorbitalen von Li2, Be2 und F2 auf diesen zwei Seiten.
  2. Studiere die Seiten 63, 64 und 64a in dieser Reihenfolge.
  3. Befülle nun als Übung die AO (Atomorbitale) und MO (Molekülorbitale) in Abb. 8–11 (Seite 64a).
  4. Vergleiche deine Ausarbeitung mit der Musterlösung.
  1. Fakultativ: Video (35 sec). Stehende Wellen brachten 1940 die Tacoma-Narrows-Brücke zum Einsturz. Verantwortlich dafür war windverursachte Resonanzschwingung (Windstärke 8, d. h. 68 km/h).
  1. Zur Repetition schauen wir, was die hyperkoffeinierten Leute von SimpleClub in diesem Video (4:53 min) zu Atomorbitalen zu sagen haben.
  2. Am Schluss des Videos wird der Begriff Hybridorbitale angesprochen. Dieses Konzept möchten wir heute schwerpunktmässig anschauen. Es erlaubt uns zu verstehen:
    1. … weshalb ein C-Atom in der Realität 4 Bindungen ausbildet, obwohl mit 2 einfach besetzten p-Orbitalen beim C-Atom gemäss Atomorbital-Modell auch nur 2 Bindungen zu erwarten wären…
    2. … und weshalb beim H2O-Molekül und beim NH3-Molekül kein Winkel von 90°, sondern ein grösserer Winkel zu messen ist, obwohl die p-Orbitale ja 90° zueinander orientiert sind. Das schöne ist, dass dank diesem Hybridisierungskonzept (das auf komplizierten, quantenmechanischen Berechnungen beruht) am Schluss wieder sehr Vieles dem sehr viel einfacheren Kugel-Wolken-Modell entspricht.
  3. Studiere die Seite 65.
    1. Das VB-Modell ist begrifflich unwichtig, zeigt aber gewisse Ähnlichkeiten mit dem Kugel-Wolken-Modell. Die Seite ist insofern nützlich, da hier so ziemlich alles nochmals zu sehen ist: Pauling-Kästchen- und Lewis-Schreibweise, MO-Schema, AO-Schema, Besetzungsreihenfolge der Elektronen, Form von s- und p-Orbitalen und deren Überlappung zu Molekülorbitalen mittels Sigma-Bindung, wobei sich die Elektronendichte zwischen den Kernen erhöht (konstruktive Interferenz).
    2. Versuche all diese unter (i) erwähnten Begriffe in den Abb. B3 und B4 auf der S. 65 zuzuordnen.
  4. Das mit der Sigma- vs. Pi-Bindung schauen wir uns in diesem Video (5:48 min, SimpleClub) gleich nochmals an.
    1. Halte – am besten auf der Seite 64 – fest, wie du dir die Begriffe Sigma (σ) und Pi (π) merken kannst.
  1. Studiere die Seite 66.
  2. Das folgende Video (12:03 min, ChemistryKickAss) bringt dir nun das Thema Hybridisierung bzw. die Bildung von sp3-Hybridorbitalen, wie sie beim Methan (CH4) aktuell sind, näher:

  3. Studiere die Seite 67.
    1. Nun solltest du besser die Abb. B3 verstehen.
    2. Auf der Übersichtsseite S. 70 sind die 4 einzelnen sp3-Hybridorbitale der Abb. B3 (S. 67) in einem C-Atom zusammen zu sehen. Studiere die ganze linke Spalte "sp3" (und nur diese).
  4. Das folgende Video (7:50 min, ChemistryKickAss) bringt dir die Bildung von sp2-Hybridorbitalen, wie sie beim Ethen (H2C=CH2) aktuell sind, näher:

  5. Studiere die Seite 68 und dort insbesondere die Abb. B2 (ohne "Das Ethinmolekül" ganz unten auf der Seite).
  6. Versuche nun in der Abb. B2 – mithilfe des Begleittexts und/oder des Videos folgende Fragen zu beantworten und die entscheidenden Orbitale/Bindungen zu identifizieren:
    1. Zu welcher Atomsorte gehören die weissen Kugeln?
    2. Was gehört nun genau zum p-Orbital? Wie viele p-Orbitale sind da?
    3. Wo sind die sp2-Hybridorbitale?
    4. Welche Orbitale überlappen konkret? Und wo haben wir σ- und π-Bindungen?
  7. Studiere die mittlere Spalte sp2 (also ohne die rechte) auf der Übersichtsseite S. 70:
    1. Vielleicht lassen sich nun einige der Fragen unter (6) einfacher beantworten.
    2. Die besagten Fragen sollten mit diesem Video (11:46 min, mau) geklärt werden.
  1. Zur Repetition schauen wir uns nochmals die zwei bisher behandelten Hybridisierungstypen an. Du hast zwei Möglichkeiten:
    1. sehr schnell, aber auch informationsdicht: Video (4:50 min, SimpleClub)…
    2. … oder Schritt um Schritt und entsprechend länger, dafür auch bereits den 3. Hybridisierungstyp verständlich erklärend: Video (20:27 min; Latiniculus).
  2. Letzter Hybridisierungstyp (sp):
    1. Falls du das SimpleClub-Video (i) gewählt hast, wird dir jetzt die sp-Hybridisierung, wie sie beim Ethin (H–C≡C–H) aktuell ist, noch detaillierter erklärt: Video (7:56 min, ChemistryKickAss).
    2. Falls du das Video (ii) gewählt hast, weisst du schon Bescheid.
  3. Studiere die Seite 68 (ganz unten: "Das Ethinmolekül") und die ganze Seite 69 (ohne die Aufgaben):
    1. Nun solltest du die Abb. B3 besser verstehen.
    2. Studiere die ganze rechte Spalte "sp" auf der Übersichtsseite S. 70.
  1. Formaldehyd im Orbitalmodell: Löse die Aufgabe A1 auf der Seite 69.
    1. Recherchiere wie die Lewisformel von Formaldehyd aussieht, wenn du Probleme beim Zeichnen hast.
    2. Hinweis: Die Aufgaben A2 und A3 behandeln wir nicht.
  2. In diesem Video (7:09 min, mau) findest du die Lösung zur Aufgabe A1:
    1. Dabei kriegst du auch noch eine Visualisierung für die Erklärung (vgl. S. 69 unten links), weshalb beim N2-Molekül die Vorstellung von sp-Hybridorbitalen nicht notwendig ist.
    2. Fakultativ: Du kannst das Gesehene selbst mit der vorgestellten Website nachvollziehen und etwas rumspielen.
  1. Molekülorbitale bei CO2: Löse die Aufgabe 1 auf der Seite 70.
  2. Vergleiche deine Ausarbeitung mit der Musterlösung.
  3. Molekülorbitale bei Propen: Löse die Aufgabe 2 auf der Seite 71.
  4. Vergleiche deine Ausarbeitung mit der Musterlösung.
    1. Vollziehe die Struktur der Molekülorbitale beim Propen mithilfe dieser Website nach, indem du der Reihe nach auf die folgenden, rot eingerahmten Schaltflächen klickst (im linken Teil der Webseite zu finden):
    2. Benutzeroberfläche zur Visualisierung der Molekülorbitale beim Propen-Molekül (Molekularium, swisseduc.ch)

  5. Hybridisierung der C-Atome bei Diamant und Graphit: Schau dieses kurze Video (2:36min, GIDA):
    1. Halte auf der Rückseite der Seite 67 fest, in welchem Hybridisierungstyp die C-Atome in Diamant und Graphit vorliegen.
    2. Wie muss man sich also die Summe aller delokalisierten Elektronen zwischen zwei Graphenschichten im Graphit vorstellen? D. h., welche Atomorbitale überlappen da? Oder überlappen da gar keine Orbitale?
  6. Löse die Aufgabe 3 auf der Seite 71.
  7. Die Lösung findest du direkt in der bereits weiter oben verlinkten Musterlösung.
  8. Studiere den Exkurs "Delokalisiertes Elektronensystem bei aromatischen Kohlenwasserstoffen" auf der Seite 71.
    1. Vollziehe die Struktur der Molekülorbitale beim Benzol mithilfe dieser Website nach, indem du der Reihe nach auf die folgenden Schaltflächen klickst (im linken Teil der Webseite zu finden; dort zuerst nach unten scrollen):
    2. Benutzeroberfläche zur Visualisierung der Molekülorbitale beim Propen-Molekül (Molekularium, swisseduc.ch)

  9. Studiere zum Schlusss die Merkpunkte auf der Seite 72.
  1. In diesem Video (18:09 min, mau) werden alle wichtigen Aspekte repetiert, die auch für eine Prüfung relevant sind.
ch-mau