äquatoriales Koordinatensystem interaktiv

  1. Die Erde steht mit um 23.5° geneigter Erdachse im Raum. D.h. die Erdachse weicht um 23.5° von der Vertikalen der Sonnenbahn (Ekliptik) ab.
  2. Man stellt sich den Sternenhimmel als Himmelskugel mit Himmelsäquator, Himmelsnordpol und Himmelssüdpol vor.
  3. Die Sonne bewegt sich im Laufe eines Jahres auf der Ekliptik scheinbar einmal um die Erde.
  4. Der Himmelsäquator und die Ekliptik schneiden sich in zwei Punkten: im Frühlingspunkt (♈) und im Herbstpunkt (♎). Die Sonne läuft am 21. März durch den Frühlingspunkt und am 23. September durch den Herbstpunkt.
  1. Sterne befinden sich extrem weit entfernt von der Erde (in der Darstellung viel zu nah dargestellt). Der erdnächste Stern ist Proxima Centauri (α: 14h29', δ: -62°40′) des Sternbildes "Zentaur" mit einer Entfernung von 4.2 Lichtjahren (ca. 1,3 parsec oder 40e12 km).
  2. Jeder Stern befindet sich vom Erdmittelpunkt aus betrachtet in einer bestimmten Richtung.
  3. Beim äquatorialen Koordinatensystem denkt man sich jeden Stern auf die fiktive Himmelskugel projiziert.
  4. Alle Sterne auf der fiktiven Himmelskugel gedacht, ergeben eine Art "Sternenhimmel". Unter idealen Lichtbedingungen sind mit blossem Auge rund 4'000 Sterne erkennbar.
  1. Jeder Punkt auf der Erdoberfläche kann als Richtungspfeil vom Erdmittelpunkt aus betrachtet werden.
  2. Beim geografischen Koordinatensystem wird zu einem Punkt der Erdoberfläche die geografische Länge (λ) vom Nullmeridian (violett) und die geografische Breite (φ) vom Äquator aus gemessen.
  3. Die Position eines Sterns nach dem äquatorialen Koordinatensystem wird analog zum geografischen Koordinatensystem auf der Erde festgelegt.
  4. Die Koordinaten eines Sterns werden mit der Rektaszension (α) und der Deklination (δ) angegeben. Die Rektaszension wird vom Meridian durch den Frühlingspunkt (violett) aus in Stunden und Minuten und die Deklination vom Himmelsäquator in Grad und Minuten gemessen. Der Frühlingspunkt ♈ hat folglich die Koordinaten α 0h00' | δ: 0°00′ und der Beispielstern α: 1h42' | δ: +64°23′.

Das äquatoriale Koordinatensystem ist den geografischen Koordinaten der Erde mit Längen- (λ) und Breitengrad (φ) sehr ähnlich. Das Koordinatenpaar heisst Rektaszension (α) und Deklination (δ). Die Rektaszension α wird vom Frühlingspunkt (♈) aus in Stunden und Minuten gemessen und misst 0h bis < 24h. Die Deklination δ wird vom Himmelsäquator aus in Grad und Sekunden gemessen. Ihr Wertebereich ist 0° bis ±90°.
Jeder Stern besitzt eine fixe Richtung im Weltall, die mit seiner Rektaszension α und Deklination δ angegeben wird. So hat der vorderste Deichselstern vom "Grossen Wagen" - "Alkaid" genannt - die Koordinaten α: 13h47' und δ: +49°18′. Die Deklination von Alkaid ist mit +49° ähnlich jener von Bern (+47°). Dadurch kann Alkaid von Bern und der Schweiz aus annähernd im Zenit beobachtet werden.

scheinbare Helligkeit

Die von der Erde aus beobachtete Helligkeit eines Sterns hat nichts mit seiner echten Leuchtkraft zu tun. Denn ein besonders stark leuchtender Stern in grosser Entfernung kann uns weniger hell erscheinen, als ein sehr naher und schwach leuchtender Stern. Man spricht daher von der scheinbaren Helligkeit eines Sterns.
Der hellste Stern des Sternenhimmels ist Sirius (α: 06h45', δ: -16°42′) aus dem Sternbild "Grosser Hund". Er hat eine scheinbare Helligkeit von −1,46 mag (Magnitude) und ist damit fast doppelt so hell wie der zweithellste Stern Canopus (α: 06h23', δ: -52°51′) aus dem Sternbild "Kiel des Schiffes" (−0,62 mag). Die Helligkeitsskala ist logarithmisch und je kleiner die Magnitude, desto heller ist das Gestirn.

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