Die Blindenschrift wurde 1825 vom Franzosen Louis Braille entwickelt. Die sogenannte Brailleschrift besteht aus Punktmustern, die in Papier eingedrückt werden und mit den Fingerspitzen als Erhöhungen ertastet werden. Die Schrift gibt es in zwei Versionen – mit sechs und acht Punkten. Die Punkte sind entsprechend nummeriert:
Für die Zeichencodierung der Blindenschrift werden den acht Punkten binäre Stellenwerte zugeteilt und diese als Byte umgesetzt.
Der Unicode Zeichenblock U+28xx enthält alle 256 möglichen Braille Zeichen. Der Platzhalter xx steht für den Hexadezimalwert des entsprechenden Zeichens. Im Hexadezimalsystem (Sechszehnersystem) stehen sechszehn Ziffern [«0», «1», «2» … «9», «A», «B», «C», «D», «E», «F»] zur Verfügung. Mit einer Ziffer können die Zahlen 0 bis 15 dargestellt werden. Dank der zweiten Stelle mit Stellenwert 16 sind total 162 = 256 unterschiedliche Zahlen möglich - 0016 bis FF16.
Die Berechnung des Hexadezimalwertes eines Braille Zeichens wird an folgendem Beispiel erklärt:
Der Zeichencode errechnet sich aus der Summe der Werte aller aktivierten Punkte: 2 + 8 + 32 + 64 + 128 = 234. Die Umrechnung ins Hexadezimalsystem wird durch wiederholtes Dividieren durch 16 und Notieren des jeweiligen Restes realisiert:
234 / 16 | = 14 | Rest A |
14 / 16 | = 0 | Rest E |
Die notierten Reste von rechts nach links geschrieben ergeben den Hexadezimalwert EA16. Der Code des entsprechenden Braille Zeichens in der Unicodetabelle ist 0x28EA: ⣪.
Mit der folgenden Web-App lassen sich der Zusammenhang zwischen einem Zeichen und seinem Hexadezimalcode entdecken: Braillezeichen Simulator.