Unser Gehirn ist in dem ständigen Streben, wahrgenommenen Objekten oder Bildern einen Sinn zuzuordnen. Das trifft auch zu, wenn die verfügbaren Informationen der Sinnesorgane für eine Klassifikation nicht ausreichen. Selbst wenn diese Zuordnung logisch etwas völlig unsinniges ergibt, können wir unsere Wahrnehmung nur schwer vom Gegenteil überzeugen.
Wer hat nicht schon einmal im Bett gelegen und in irgendeiner Zimmerecke eine Gestalt gesehen. Unser Denken sagt uns, dass dort kein Wesen sitzen kann. Wer jetzt nicht sofort das Licht einschaltet, muss sehr lange grübeln, was es mit den Schatten noch auf sich haben könnte. Erst wenn wir unserer Wahrnehmung eine adäquate Lösung geliefert haben (zum Beispiel: "Der Kleiderstapel, den ich gestern abends dort hinterlassen habe"), erkennen wir plötzlich keinen Gnom mehr. Diese zwanghafte Assoziation kann zu Verwirrungen führen: In diesem Bild von W. E. Hill sieht man abwechselnd eine alte Frau und ein junges Mädchen. |