Wichtigkeit des Kontextes

Obwohl wir sehr deutlich das Zentrum unseres Interesses auf die Streckenlängen gelegt haben, waren wir unfähig, die Umgebung zu vernachlässigen.

Genauso geht uns das auch im Zusammenhang mit den anderen Sinnen. Eine an sich schöne Blume büsst sehr viel auch ihrer optischen Attraktivität ein, wenn sie einen penetranten Geruch von sich gibt. Wenn man das Photo einer solchen Pflanze zwei Personenkreisen mit und ohne Erfahrung des Geruchs vorlegt, schätzen die unbefangenen Menschen die Blume wesentlich höher, selbst wenn beide nur über die reine Optik befragt wurden.

Folgerungen

Wie kann man sich das Wissen um die menschliche Wahrnehmung nun zu Nutze machen? Was für einen Vorteil können wir für Multimedia daraus ziehen?

Meine wichtigste Schlussfolgerung ist, dass besonders im Bereich der Bilder und Graphiken oft Weniger ist Mehr gilt.

Je simpler ein Objekt dargestellt ist (etwa mit einigen Linien), desto leichter fällt es unserem Wahrnehmungsapparat, ihn zu identifizieren. Eine ganze Menge an Zwischenverarbeitungsschritten im Gehirn fällt dann weg. Wenn auch noch der Hintergrund neutral ist, wird die Aufmerksamkeit voll dem eigentlichen Objekt gewidmet. Unser Denken muss sich nicht von einem eventuell verwirrenden Kontext täuschen lassen.

Eine ebenfalls wichtige Erkenntnis ist die Uneindeutigkeit der Wahrnehmung: Verschiedene Menschen können ein und das selbe Bild oder identische Objekte trotzdem unterschiedlich sehen - je nach Vorbildung und momentaner Situation. Es ist wichtig, jedem klarzumachen, dass Sinne täuschen können. Das wird zum Beispiel im Strassenverkehr essentiell!

nochmals von vorne...
 

Literatur