Moderne chemische Analysemethoden (z. B. Doping-Nachweis oder die quantitative Erfassung von Umweltgiften in Trinkwasser oder Fleischproben) sind aufwändig und komplex. Die Durchführung solcher Analysen (Nachweismethoden) ist genau dokumentiert, da nur so sichergestellt wird, dass auch immer gleich gemessen wird. Kleinste Abweichungen von der dokumentierten Vorgehensweise können die Messung verfälschen und die Analysenwerte unbrauchbar machen.
Häufig muss zuerst auch überhaupt ein Analyseverfahren gefunden und getestet werden, da es noch keines gibt oder dieses nur selektiv in gewissen Bereichen, aber nicht auf den gerade aktuellen Bereich anwendbar ist. So musste nach Bekanntwerden von Spuren von krebserregendem Acrylamid in Pommes frittes im Jahre 2002 zuerst eine entsprechende Nachweismethode, die routinemässig und preislich einigermassen vertretbar durchgeführt werden kann, entwickelt werden.
Bei einem Dopingfall kann ein Labor, das die B-Probe untersucht, nur auf die gleichen Resultate kommen wie bei der A-Probe, wenn es das gleiche Verfahren anwendet wie das Labor, das die erste Probe (die A-Probe) untersucht hat. Genaues Arbeiten und die Dokumentation des Vorgehens ist hier offensichtlich vonnöten.
Auch bei einfacheren Methoden (Versuchen) wie zum Beispiel die Bestimmung der Löslichkeit eines Salzes sind jedoch die gleichen Faktoren relevant: Um das Ergebnis selbst experimentell überprüfen zu können, muss das konkrete Vorgehen festgehalten sein. Und damit die Resultate stimmen, muss genau und fehlerfrei gearbeitet werden. Für sehr viele Stoffe sind auch Kenndaten (z. B. Löslichkeit in Wasser) in der entsprechenden Fachliteratur nachzuschlagen: Ein Vergleich mit eigens erhobenen Daten ist so möglich.
Das Vorgehen zu einem Versuch, die Rohdaten, die Ergebnisse sowie deren Interpretation können in einem sogenannten Praktikumsbericht (Laborbericht) festgehalten werden. Der formale Aufbau eines Praktikumsberichts entspricht jenem einer wissenschaftlichen Arbeit, welche das zentrale Element bei der Maturaarbeit (5./6. Klasse) darstellt. Das Schreiben eines Praktikumsberichts bereitet dich somit auf die Maturaarbeit vor, unabhängig davon in welchem Fach du die Maturaarbeit ablegen wirst.
Im Rahmen des folgenden Versuchs wirst du erstmals selbständig einen Journaleintrag vornehmen. Orientiere dich dabei am Mustereintrag zum CP1&2 bzw. am Blatt "Führung Laborjournal". Wenn dein Heft eingezogen wird, gelten die auf diesem Blatt aufgeführten Bewertungskriterien. Lies dieses Blatt kurz durch.
Nimm nun die CP-Anleitung zur Hand, studiere die Einleitung (S. 1) und starte anschliessend mit dem Versuch.
Die Aufgaben finden sich in der ausgedruckten CP-Anleitung.